Was ist Line-Dance?

Line Dance ist eine eigenständige Tanzart - nicht zu verwechseln oder zu vergleichen mit Square Dance. Man tanzt "in Line", also in einer Linie, beziehungsweise bei vielen Tänzern in mehreren Reihen hintereinander / nebeneinander.
Diese Art zu tanzen erfordert keinen Partner, die Gruppe ist der Partner.
Viele Country-Songs haben ihren eigenen Tanz. Dabei ist es egal, ob es ein schnelles Lied ist oder ein langsames.
Jeder Tanz hat eine bestimmte Anzahl an Schritten, die gelernt werden müssen, dabei gibt es leichte Kombinationen und ziemlich aufwendige. Die Schrittfolgen werden zu einer bestimmten Anzahl von Takten gelernt und getanzt und wiederholen sich regelmäßig, häufig mit einem oder mehreren Richtungsänderungen.
Line Dance ist für jede Altersstufe geeignet.
Die Hauptsache ist, man hat Freude am Tanzen und hört gerne Country-Music.
Wer gerne tanzt wird merken, dass diese gelernten Tänze auch auf andere Musik getanzt werden kann, solange der Takt stimmt.

Von Einwanderern, Cowboys und ihrer Freizeit
 Die Entstehung des Line-Dance

Über den Ursprung gibt es viele verschiedene Ansichten. Eine der geläufigsten Meinungen ist folgende: Im 19. Jahrhundert kamen viele europäische Einwanderer nach Nordamerika. Jedes Land und jede Region brachte natürlich seine eigenen Volkstänze mit. Sie legten lange Strecken mit ihren Planwagen zurück und brauchten natürlich auch mal den ein oder anderen Tag zum Erholen. Es wurde Musik gespielt und getanzt. Die vielen verschiedenen Völker hatten natürlich verschiedene Tänze. Wahrscheinlich vermischten sich diese Tänze mit der Zeit und so entstand das heutige Square-Dancing.
Nach dem sich die Siedler niedergelassen hatten, folgte ich der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die Zeit der Cowboys. Ihre Arbeiten waren hart, lebensgefährlich und nicht gut bezahlt. Stundenlang saßen sie im Sattel, um auf die Rinderherden zu achten, sie zusammen zu halten oder auf andere Weideflächen zu treiben. Dabei waren sie den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert.
In ihrer knappen Freizeit sehnten sich aber auch die Cowboys nach Erholung und Gesellschaft, wobei die weibliche Gesellschaft äußerst dünn gesät war. So saßen sie am Lagerfeuer oder in ihren kargen Unterkünften beisammen, wo sie sich durch Musizieren, Gesang und Erzählungen, neben den noch zu tätigenden Arbeiten den Abend gestalteten.
Da Frauen "Mangelware" waren, tanzten in der Anfangszeit nur die Männer. Später wurden dann die traditionellen Tänze (die sie von den Einwanderern immer wieder einmal gesehen hatten) von ihnen übernommen und ihrem Country- und Western-Stil angepasst. Diese Tänze sind gekennzeichnet durch einfache Schritte und das Country-Flair, das die Kultur jener Zeit widerspiegelt.
Die Tänze hatten immer eine bestimmte Schrittkombination, die von den Cowboys durch Showeinlagen, wie z.B. Drehungen aufgelockert wurden. So entwickelte sich der heutige Line-Dance, wie einige vermuten.

Noch mehr Wissenswertes …

Am Anfang unseres Jahrhunderts wurde in Amerika Folk Dancing in den Schulen in das Fach für Leibeserziehung aufgenommen. Auf diese Art erlernte eine Vielzahl von Jugendlichen Country Western Dancing. Es wurde in vielen Bereichen gepflegt und dadurch sehr populär.

1978 löste der Film "Saturday Night Fever" eine Tanzwelle aus. 1980, als sich die Grenze zwischen Country und Pop zu verwischen begann, kam John Travolta mit dem Film "Urban Cowboy" heraus, der neuerlich eine Lawine ins Rollen brachte, diesmal mit der Mode, der Musik und den Tänzen im Western Stil. Jetzt stiegen die Medien darauf ein und förderten diesen Trend zusätzlich. 1993 gelang "Line Dancing" der weltweite Durchbruch mit dem Hit "Acky Breaky Heart".